Ein echter Krimi war es am Samstagabend, den die Zuschauer in Illingen zu sehen bekamen. Dabei begann das Duell der direkten Konkurrenten sehr einseitig. Schon nach gut zwei gespielten Minuten musste Coach Koch beim Stand von 9:2 zu seiner ersten Auszeit greifen. Der Versuch des Wachrüttelns schien zunächst geglückt, die Trierer arbeiteten sich auf 12:8 heran und waren nun besser in der Partie. Doch der Eindruck trübte. Illingens Topscorer Jonas Schikorski kam von der Bank und legte schnelle sechs Punkte in Folge auf. Die Hausherren fanden immer weiter ihren Rhythmus, während die MJC kaum intervenierte. Somit sah man sich, wie schon so häufig in dieser Saison, bereits früh einem zweistelligen Rückstand gegenüber (27:12). Im Anschluss gelang es den Gästen schließlich die Intensität zu steigern. Die MJC knabberte am Vorsprung der Saarländer und ging schließlich mit einem Rückstand von 45:39 in die Pause.
„Gegen Treis-Karden in der Woche zuvor waren wir zu Beginn jedes Viertels hellwach. Wir hatten uns fest vorgenommen, erneut so aufzutreten. Nachdem uns dies massiv misslungen ist, wollten wir aber mit Gas aus der Kabine kommen.“, so lautete zumindest der Vorsatz, den sich das Team in der Halbzeit gefasst hatte.
Doch erneut verpasste man es, das Spiel in die eigene Hand zu nehmen und Illingens Führung wuchs auf zehn Punkte an (57:47). Es dauerte wiederum ganze fünf Minuten, bis die Trierer aufwachten. Dank guter Verteidigung und einer besseren Wurfauswahl schien das Spiel dann zu kippen. Die MJC zeigte vermehrt Kampf und Willen und schnupperte beim Stand von 60:59 an der ersten Führung des Spiels, doch ein Lauf der Saarländer vor Ende des dritten Viertels verhinderte diese. Demensprechend lagen die Hausherren vor dem Schlussviertel mit 70:62 in Front. Was folgen sollte, war eine bemerkenswerte Aufholjagd, die zunächst holprig startete. Lediglich einen von acht Freiwürfen konnten die Trierer in dieser Phase versenken. Dass man trotz dessen sich die Chance auf den Sieg offenhielt, lag einzig und allein an der starken defensiven Arbeit. Ganze fünf Minuten lang konnten die Gastgeber nicht punkten. Die MJC brachte den Ball offensiv ans Brett und hatte den Anschluss zum wiederholten Mal hergestellt (70:69). Drei Minuten vor Ende folgte dann die erste Trierer-Führung (73:74), die eine hitzige Schlussphase in der gut gefüllten Illinger Halle einleitete. Diese war vor allem von Unterbrechungen geprägt, der Spielfluss hatte stark nachgelassen. Beim Stand von 76:77 gut 40 Sekunden vor Schluss war es dann Topscorer Schikorski, der mit einem Dreier aus dem Dribbling die Heimhalle zum Kochen brachte (79:77). Coach Koch nahm die Auszeit, das aufgezeichnete Play wurde gut umgesetzt und brachte den Ausgleich. Nach einer guten defensiven Sequenz hatten die Trierer bei 15 Sekunden Restspielzeit den Ball und wurden auf dem Weg zum Korb gefoult. Ein erfolgreicher Freiwurf besorgte die Führung – Auszeit Illingen. Doch auch diesmal sollte die MJC-Defense standhalten und damit den Auswärtserfolg sichern.
Trainer Max Koch: „Dass es uns erneut gelungen ist nach einem großen Rückstand einen Sieg einzufahren, und das bei einem bis dato Zuhause ungeschlagenen Team, zeigt den Charakter der Mannschaft. Wir haben Illingen im Schlussviertel bei neun Punkten gehalten, das war der Schlüssel zum Sieg.“
Am kommenden Wochenende empfängt die MJC den Tabellenersten aus Saarbrücken.
Bretz (5), Ellwart, Gipson (12), Graser (10), Konermann (24), Maier (16), Sorger (10), Spang (4)