„Sie macht uns alle besser“ – Nadine Grieb ist Unterschiedsspielerin bei 1 Damenmannschaft

Das Damen-Regionalliga-Team der MJC spielt eine herausragende Saison. In der bisherigen Bilanz stehen nur zwei Niederlagen gegen das ambitionierte Team von Bundesligaabsteiger Saarlouis und die Bundesligareserve der HTG Bad Homburg. Ein wichtiger Faktor für diese Erfolgsserie ist Spielerin Nadine Grieb. Zur Freude aller Beteiligten hat sich die 35-Jährige entschieden, den Herbstihrer wechselvollen Karriere bei ihrem Heimatverein, der MJC Trier, zu verbringen. Nicht nur für Mitspielerin Alex Ritter ist Grieb die Unterschiedsspielerin.  

Seit vielen Jahren gehören die Damen der MJC Trier zum Etablissement in der dritthöchsten Spielklasse des Deutschen Basketball Bundes. Meist landeten die Damen in der Endabrechnung im oberen Drittel der Liga. Gegen die Topteams hatten die MJC-Damen aber fast immer entscheidende Größennachteile. Das versuchten Trainer Michael Edringer und seine Mannschaft durch Spieltempo in Angriff und vor allem in der Defensive zu kompensieren. „Das kann aber nicht dauerhaft funktionieren!“, so die Einschätzung des Trainers. Seit Jahren haben wir keine echte Centerspielerin in unserem Team.Spielerinnen mussten positionsfremd eingesetzt werden und wurden so ihrer eigentlichen Stärken beraubt. Mit Nadine Grieb hat sich diese Konstellation nachhaltig verändert. Sie spielt unter beiden Körben, und die anderen Spielerinnen können ihrer Ausbildung entsprechend eingesetzt werden. Nadine macht uns stark, freut sich Alex Ritter.

Die ersten Schritte als Basketballerin machte Nadine in Trier bei der MJC. Mit der U16-Jugend spielte sie unter Trainer Holger Sittmann beim Top-Four-Turnier um die Deutsche Meisterschaft. Bei einem Spaziergang durch die Trierer Fußgängerzone,  erzählt Nadine, erhielt sie dann eine SMS-Nachricht vom Mainzer Trainer Didi Kuntz, der sie für einen Wechsel zum ASC Mainz begeistern konnte. Das war eine wesentliche Entscheidung und der Start in eine spannende Karriere. Ich habe Didi Kuntz unheimlich viel zu verdanken!, blickt Grieb zurück: Er hat mein Talent erkannt und gefördert. Er hat mir die Chance gegeben, auf höchstem Level zu spielen. Leider ist Didi im letzten Jahr verstorben.Nadine spielte unter Kuntz in der 2. und der 1. Bundesliga.

Eine weitere nachhaltige Erfahrung machte Nadine Grieb als Spielerin der U20-Nationalmannschaft. Das war eine tolle Erfahrung, und es macht mich sehr stolz, für Deutschland gespielt zu haben!Sie wechselte zu den Royals nach Saarlouis und wurde deutscher Meister und Pokalsieger mit den Saarländerinnen. Danach ging sie für ein Jahr als Voll-Profi nach Chemnitz und ist dankbar, dass ich auch das mal erleben und erfahren durfte.Nach dem Aufstieg der MJC Trier in die 2.Bundesliga kehrte Nadine zur Saison 2011/2012 wieder zu ihrem Heimatverein Trier zurück und spielte hier ein Jahr unter Trainer Wolli Esser. Hier lernte Nadine auch ihre jetzige wundervolle Ehefraukennen. Sie blieb in Trier wohnhaft, spielte dann viele Jahre in Luxemburg bei AB Contern und in Esch. Der zeitliche Aufwand für dieses Engagement war enorm.

Doch dann meldete sich Michael Edringer mit viel Nachdruck bei Nadine Grieb. Sie führt es unter anderem auf die Hartnäckigkeit von Edringer zurück, dass sie sich entschlossen hat, wieder in Trier zu spielen. Bis heute hat sie diesen Entschluss nicht bereut. Es macht riesigen Spaß, wieder in Trier auf dem Feld zu stehen und alte Bekannte in der Halle zu treffen!Sie erwähnt dabei explizit ihren Jugendtrainer Eike Zoldan, der sich ebenfalls freut, dass Nadine den Weg zurück zu den Wurzelngefunden hat.

Nadine Grieb hat in ihrer Zeit in Mainz ihre Erzieherausbildung erfolgreich abgeschlossen. Während ihrer Zeit in Luxemburg arbeitete sie in Vollzeit als Erzieherin in Trier. Das tut sie noch heute. Es ist eine Arbeit, die ihr Spaß bereitet. Sie ist verheiratet mit Bettina Grieb, geborene Marx. Das Ehepaar wohnt im schönen Holzerathund möchte sehr gerne in naher Zukunft Eltern werden: Wir hoffen jetzt auf das große Glück, dass dies bald klappt.Dabei kritisiert sie die Bundesregierung und hofft, dass die bald mit dem Abstammungsgesetz in die Pötte kommt! Denn für mich ist es unverständlich, dass man Menschen, die einen Kinderwunsch haben, so viele Hürden in den Weg legt!Mit der Erfüllung des Kinderwunsches wäre ihr Leben noch perfekter, als es momentan sei.

Trainer Edringer hat Nadine freigestellt, wie oft sie ins Training kommt. Auch ihre Rolle im Team der MJC-Damen hat sie gefunden – oder besser gesagt, ihre Mitspielerinnen haben Nadines Rolle verstanden. Die Mannschaft hat seit vielen Jahren ohne echte Centern gespielt und musste sich erst einmal daran gewöhnen, dass ich jetzt da bin, berichtet Nadine, die sich ihrer Vorbildrolle im Team bewusst ist: Ich bin total happy, mit den Mädels zu spielen. Es macht mir unheimlich viel Spaß im Team!Sie verweist auf die sehr angenehme Stimmung im Team. Dann bereiten auch die langen Auswärtsfahrten zum Beispiel nach Frankfurt wenig Stress.

Nadines Input für die Mannschaft sind ist nicht nur ihre überragende Reboundquote und die knapp 20 Punkte im Schnitt. „Mit ihrer positiven und ausgeglichenen Persönlichkeit reißt sie die gesamte Mannschaft mit, freut sich Trainer Edringer über die Vorzeigespielerin.